Mitgefühl ist nichts Abstraktes oder Kompliziertes. Es zeigt sich im Blick, im Tonfall, in kleinen Gesten. Oft dort, wo man es am wenigsten erwartet.
Während ich mehrere Monate in Nepal mit dem Backpack unterwegs war, durfte ich das immer wieder erleben: die Selbstverständlichkeit mit der Tiere respektvoll behandelt werden, die Würde mit der Bedürftige gesehen werden und die Herzlichkeit, mit der Fremden geholfen wird. Ein Lächeln, eine helfende Hand, ein Moment echter Präsenz. Metta schien dort nicht nur eine Meditation zu sein, sondern eine gelebte Haltung.
Was ist die Metta-Meditation?
Die Metta-Meditation, auch liebende Güte Meditation, ist eine der bekanntesten und ältesten Meditationsformen im Buddhismus. Besonders in der Theravada-Tradition. „Metta“ stammt aus dem Pali, einer Sprache vieler buddhistischer Texte, und bedeutet übersetzt „freundliche Liebe“, „Wohlwollen“ oder „liebende Güte“. Dabei geht es darum, eine grundlegende innere Haltung von Wohlwollen, Mitgefühl, Freundlichkeit & Akzeptanz zu kultivieren. In der Meditation übst du sie bewusst. Im Alltag darfst du sie verkörpern.
Wie funktioniert Metta-Meditation?
Metta-Meditation trainiert deinen Geist, wohlwollende Gefühle bewusst zu erzeugen und auszuweiten. Und das kommt dir Selbst am meisten zugute. Denn wenn du glücklich bist, werden die Menschen um dich herum ein wenig glücklicher sein. Und die wiederum machen dann die Menschen um sie herum ein Stückchen glücklicher und so weiter. Und irgendwann kommt diese Glückswelle wieder zu dir zurück. Der Dalai Lama sagte einmal:
„Kluge Egoisten denken an andere und helfen ihnen bestmöglich. Mit dem Resultat, dass es ihnen selbst dadurch besser geht“
Dalai Lama
In der Metta-Meditation lenkst du deine Aufmerksamkeit auf Gefühle von Wohlwollen, Wärme und Verbundenheit. Oft geschieht das über einfache Sätze wie: „Möge ich glücklich sein. Möge ich gesund sein. Möge ich mich sicher & geborgen fühlen. Möge ich in Frieden leben.“ Nicht weil du dich danach fühlen solltest, sondern weil du dir genau das wünschst.
Von dort aus kannst du diesen inneren Raum langsam erweitern:
- an Herzensmenschen (jemand der dir wirklich wichtig ist in deinem Leben)
- an neutrale Personen (wie z.B. die Kassiererin im Supermarkt, der Postbote)
- an schwierige Personen (jemand, mit dem du Konflikte hast)
- an alle Wesen auf dieser Welt
Du musst nicht zwingend mir dir anfangen. Vielleicht fällt es dir leichter erst mit einem Herzensmenschen anzufangen.
Licht & Liebe Meditation als sanfter Einstieg
Wissenschaftliche Perspektive
Studien und jahrtausendealte Praxis zeigen, das Metta-Meditation:
- Mitgefühl & Empathie stärkt
- Angst & Stress reduziert
- negative Emotionen wie Wut, Ärger und Eifersucht abschwächt
- ein Gefühl der Verbundenheit fördert
- deine körperliche Gesundheit (z.B. dein Herz-Kreislauf-System) positiv beeinflussen kann
Metta im Alltag leben
Metta ist nichts, was nur auf dem Meditationskissen passiert. Eigentlich beginnt die Praxis genau dort, wo Meditation aufhört: mitten im Leben.
- Atme tief durch, bevor du jemanden im Straßenverkehr anhupst
- sei nicht so streng zu dir wenn du einen Fehler machst
- höre mit Liebe zu
- bei einem unfreundlichen Kommentar versuch freundlich zu bleiben
- sei aufmerksam, hilfsbereit & spare nicht mit einem Lächeln
- vor dem Schlafen gehen erinnere dich an 3 Dinge für die du dankbar bist
Metta bringt Lametta in mein Leben, schenkt mir inneren Frieden, lässt mich Verbundenheit spüren und macht jeden Moment ein Stück heller. Und das wünsche ich mir auch für Dich. Erlebe die Kraft der Metta-Praxis.
Love & Namaste ♥ Deine Mel


