An meine ersten Shavasana-Erfahrungen kann ich mich noch gut erinnern. Ich besuchte einen neuen Kurs in meinem Fitnessstudio: Yoga. Total abgehetzt von der Arbeit kam ich dort an. Am Ende der Stunde leitete die Yogalehrerin Shavasana ein. Da packte ich still und leise meine Sachen zusammen und verließ die Stunde. Wusste ich doch, dass die Endentspannung nun ansteht und „rumliegen“ und entspannen könnte ich mich auch sehr gut Zuhause. Ich zog es also lieber vor 10 Minuten eher duschen zugehen und mich dann auf den wohlverdienten Feierabend zu freuen. 10 Minuten sind 10 Minuten. Ich war nicht die Einzige. Ein paar packten ebenfalls ihre Sachen zusammen, verzichteten auf Shavasana – Loslassen erlaubt in der Endentspannung und verließen den Raum. So hatte ich auch absolut kein schlechtes Gewissen.

Im Nachhinein stell ich mir vor was das für ein Gefühl für die Yogalehrerin war und wie störend es für die anderen Kursteilnehmer gewesen sein muss, als einige den Raum verließen. Und was für ein wunderbares Gefühl ich verpasst habe, weil ich an der letzten Übung nicht teilgenommen hab.

Shavasana – ist Loslassen in der Endentspannung überflüssige Zeitverschwendung?

Shavasana ist für viele, die das erste mal eine Yogastunde besuchen überflüssige Zeitverschwendung.

Dabei ist es die wichtigste und zugleich schwierigste Übung jeder Yogastunde. Warum schwierig? Man muss doch absolut gar nichts tun. Und genau das ist für uns aktive moderne Menschen, die jeden Moment in ihrem Leben effektiv nutzen möchten, immer unter Zeitdruck stehen, To-Do-Listen ständig in Gedanken abarbeiten, absolut schwer.
Einfach Loslassen und bewusst zur Ruhe kommen – das haben viele von uns verlernt.

Shavasana - Loslassen in der Endentspannung

Was ist denn nun genau Shavasana?

Es heißt wörtlich übersetzt „die Totenhaltung“. Man bewegt sich nicht, man versucht nicht zu denken und man fühlt im besten Falle nichts. Die Atemzüge fließen ganz natürlich, kommen und gehen von ganz alleine. Du existierst einfach nur. Bist einfach gut so, wie du gerade bist.

Was sind die Vorteile von Shavasana?

Im Körper passiert in dieser Zeit allerdings einiges:

  • Der Parasympathikus, ein Teil deines Nervensystems,  fährt hoch und sorgt dafür, dass sich deine Stresshormone reduzieren.
  • Deine Atmung wird entspannter und tiefer.
  • So wie wir nachts unsere Tageserlebnisse verarbeiten, verarbeiten wir in Shavasana die physische Yogapraxis. Alles Gelernte wird gespeichert.
  • Die neugewonnene Energie wird freigesetzt und im Körper verteilt. Unsere Batterie wird wieder aufgeladen.

Es ist ein bisschen so als würde man den Reset-Knopf drücken. Alles ordnet sich neu. Ein wunderbares Yoga-Glücksgefühl entsteht, dass wirklich jeder mal ausprobieren sollte.

So schaffst du es in Shavasana zu bleiben, wenn es mühsam wird

Klar die Liste der Vorteile hört sich super an, aber das ändert nichts daran, dass es einige schwierig finden in dieser Position zu bleiben. Es gibt immer wieder Phasen, in denen es einem schwer fällt einfach nur dazuliegen. Wenn du dich gerade wiederfindest – du bist nicht allein.

Beginn deinen Körper zu scannen, Spannungen zu beobachten. Fang bei deinen Zehen an und scanne jeden Zentimeter aufwärts, bis du bei deiner Scheitelkrone angekommen bist.

Versuch dann den Fokus auf deine Atmung zu lenken, zu registrieren in welchem Bereich sich deine Körpervorderseite hebt und senkt.

Denk daran: Übung macht den Meister. Je öfter du dich in die Endentspannung begibst umso leichter wird es dir fallen irgendwann wirklich „loslassen“ zu können.

Fazit zu Shavasana – Loslassen in der Endentspannung

Shavasana ist wie die Sahnehaube auf meinem Kakao, wie die Sonne im Sommer und der Schnee im Winter. Wie ein gutes Buch an einem Regentag. Yoga & Shavasana gehören einfach zusammen. Wie Yin und Yang.

„Ohne Shavasana ist Yoga nicht Yoga.“ ♥

Love & Namaste ♥ Deine Mel